Berliner Motive
Botanischer Volkspark Blankenfelde-Pankow Die Botanische Anlage Blankenfelde, auch Botanischer Volkspark Pankow genannt, ist eine öffentliche Grünanlage im Berliner Ortsteil Blankenfelde. Aus einem ehemaligen Schulgarten hervorgegangen, gibt es dort etwa 6000 Pflanzenarten zu besichtigen. Außerdem werden Schichten der obersten Erdkruste Mitteleuropas sowie 123 Gesteinsarten aus den verschiedensten Gegenden Deutschlands – eingebunden in eine Schaumauer – gezeigt. Die Anlage ist seit 1995 für Besucher öffentlich und steht unter Denkmalschutz. Geschichte Die Anlage wurde 1909 auf Anregung des Gartenbaudirektors Alfred Brodersen auf einem stillgelegten Rieselfeldgelände in der noch heute vorliegenden Größe angelegt. Der Zweck der Anlage war eine zentraler Schulgarten für die Berliner Schüler. Als Rieselgelände gehörte das Grundstück der Stadt Berlin. Die eiszeitliche Landschaft bot zudem Gelegenheit für verschiedene Gestaltungen. Im westlichen (hinteren) Teil wurde weitestgehend die Landschaft unter Einbeziehung der Zingerteiche belassen, im östlichen (vorderen) Teil wurden auf dem Raster der Rieselfelder landwirtschaftliche Flächen eingerichtet. So wurden an den Feldrainen Apfelbäume und an den Hauptwegen Ziergehölze angepflanzt. Berliner Schulen wurden mit Landwirtschaftsgütern als Anschauungsmaterial versorgt. 1911 wurde ein Eichen-Hainbuchen-Wald angelegt und 1912 folgte die „Geologische Wand“. In letzter wurden auf einer Breite von 31 Metern bei 2,50 Meter Höhe 123 deutsche Gesteinsarten gezeigt. Diese Wand wurde aus dem Humboldthain hierher versetzt. In den beiden Weltkriegen 1914–1918 und 1939–1945 diente die Fläche der Versorgung der Bevölkerung mit Landwirtschaftsprodukten. Nach 1945 wurde die Anlage auf Anregung von Leiter des Grünplanungamtes, Reinhold Lingner, die botanische Anlage erhalten und wiederhergestellt. 1952 wurde sie als Zentralstation der „Jungen Naturforscher“ strukturiert. Dabei kamen das Wildgehege, Volieren und Stallungen hinzu. Schulklassen und Hortkinder besuchten seither die Anlage an Wandertagen und 1966 wurde deshalb das „Methodische Lehrkabinett“ als Zusatz zum „Botanischen Schulgarten“ geschaffen. 1977 wurde die Anlage von der Humboldt Universität (HU) übernommen, zu einer Zeit, als sich der Berliner Botanische Garten jenseits der Mauer in West-Berlin befand. Hierbei wurden die Schaugewächshäuser rekonstruiert und neue Tropen- und Gewächshäuser geschaffen. Der vorhandene Wald von 1911 wurde um weitere Waldareale erweitert und ein Arboretum europäischer Baumarten angelegt. Die vorhandenen Gewächse wurden ausgeschildert.[1] Mit der Wende 1989/1990 war die Zukunft der Anlage zunächst nicht gesichert bis der Berliner Senat die Anlage von der HU als wissenschaftlich- botanische Anlage ablöste. Zum anderen wurden 1994 die gesamte Anlage[2] als „Öffentliche Grünanlage“ erklärt und zum Gartendenkmal[3] erhoben, die Geologische Wand erhielt ebenfalls den Status als Denkmal.[4] Unterstellt wurde die Anlage dem Bezirksamt Pankow. Wegen der organisatorischen Schwierigkeiten und der finanziellen Anforderungen wurde das Objekt im Januar 2011 an die landeseigene „Grün Berlin GmbH“ übergeben, die den Britzer Garten, den Erholungspark Marzahn und das Tempelhofer Feld betreut. Mit diesem Trägerwechsel ist eine Umgestaltung verbunden, wobei der ursprüngliche Zweck „Ausbildung von Kindern und Jugendlichen“ im Vordergrund steht. Zwar ist diese Trägerschaft zeitlich begrenzt, allerdings ist eine weitere Verlängerung vorgesehen. Anlage Auf dem 34 Hektar großen Areal des heutigen Botanischen Volksparks Pankow existieren Pflanzengemeinschaften mit vielen Rote-Liste-Arten, die in Berlin ihresgleichen suchen. Interessant sind auch der Südosteuropawald und viele Baumarten im Kleinen Arboretum. Außerdem gibt es einen ehrenamtlich geführten Kräuter-Schaugarten. Jedes Jahr an einem Sonntag im August feiert der Naturpark Barnim sein Naturparkfest. Es werden Gemüse, Marmeladen und Säfte aus der Naturparkregion angeboten, mit den ehrenamtlichen „Rangern“ des Naturparks kann man Quartiere für Fledermäuse und andere überwinternde Tiere bauen und sich über den Park und seine Akteure informieren. Auf der Anlage existieren rund 6000 teilweise seltene Pflanzen, Stauden und Gewächse. Es gibt ein kleines Café, das an Sonn- und Feiertagen geöffnet ist. Eine kleine runde Ackerfläche gegenüber dem Damwildgehege wird seit Frühling 2012 als Bauerngarten parzellenweise zur Pacht angeboten, was besonders für Stadtkinder interessant ist und somit an die Tradition und Historie hinsichtlich der Natur- und Umweltbildung von Stadtkindern der Botanischen Anlage Blankenfelde anknüpft. Es werden dort bereits mit ökologischem Gemüse vorbereitete Parzellen zur Jahresmiete angeboten, die nur wenig gärtnerischen Eigenaufwand erfordern. Der Eintritt in den Volkspark Blankenfelde beträgt einen Euro (ab Vollendung des 14. Lebensjahres), der an den Automaten an den Eingängen zur Anlage zu bezahlen ist. Die Einnahmen der Anlage sind zur Sanierung der Zingerteiche und der Wanderwege vorgesehen. Der Wald konnte bereits wieder freigegeben werden. Der Botanische Volkspark: Schulgarten mit Ernte von Nahrung, August 1947 Berlin Grün betreibt als Servicegesellschaft die Entwicklung und den Betrieb der Botanischen Anlage Blankenfelde. Als Schwerpunkte der zukünftigen Parkentwicklung sind „Bildung, Freizeit und Gesundheit“ definiert.[5] Sonderanlagen: Schaugewächshäuser, Geologische Wand, Damwildgatter, ehemalige Wassergartenanlage Öffnungszeiten ganzjährig, täglich ab 9 Uhr Eintritt: 1 Euro Verkehrsanbindung: Bus 107 in Richtung Schildow bis zur Haltestelle Botanische Anlage Blankenfelde Quelle WIKIPEDIA
Botanischer Volkspark Blankenfelde-Pankow am 2011_04_30